#plüschmond stammt aus der Feder der talentierten Horrorkissen, die nicht nur die zauberhaften Chibis von altraverse zeichnet, sondern bereits 2008 ihren ersten Manga bei animexx veröffentlichte und von der Ukulele unterstützt von Manga und Anime inspirierte Songs singt.
Wieso Horrorkissen?
Der Name »Horrorkissen« hat keine besonders tiefgründige Bedeutung. Der kommt aus der Zeit, in der YouTube keine doppelten Usernamen zugelassen hat. Mein vorheriger Künstlername war »FuXx«, aber der war dort schon vergeben und ich wollte mich nicht »FuXx_28« oder so nennen. Also habe ich einfach ein paar Worte zusammengeworfen und geschaut, was mir am meisten zusagt.
Ich mag Horrorfilme und jemand meinte mal zu mir, dass ich ein lebendiges Kissen bin. Die Kombination aus diesen zwei vollkommen gegensätzlichen Dingen hat mich irgendwie angesprochen und zack, schon hieß ich Horrorkissen auf YouTube. Der Name hat sich dann am Ende durchgesetzt und meinen ursprünglichen Internetnamen verdrängt. Einen Lieblingshorrorfilm habe ich nicht. Es gibt soviele unterschiedliche tolle Filme, die alle ihren eigenen Charme haben.
Wie lange hast du deine Katze schon?
Frankenstein lebte bei mir, noch bevor er überhaupt auf die Welt kam. Ich hab seine Mama aufgenommen, als sie hochschwanger war, weil sie sonst keinen Ort gehabt hätte außer das Tierheim. Die Vorstellung, dass sie in einem kleinen Käfig ihre Babies auf die Welt bringen sollte, hat mir ein bisschen das Herz gebrochen, also hab ich ihr temporär meine Wohnung angeboten. Ich war also auch Frankensteins »Hebamme« und er hat dann einfach beschlossen bei mir zu bleiben. Mittlerweile ist er sieben Jahre alt und mein bester (und haarigster) Freund.
Was ist die lustigste Eigenschaft von Frankenstein?
Er redet unheimlich gerne und mag es nicht, wenn ich telefoniere. Sobald er mitbekommt, dass ich mit jemandem spreche, den er nicht sehen kann, versucht er verzweifelt meine Aufmerksamkeit zu bekommen. Außerdem liebt er »Creamy-Snacks aus Tuben. Also dieses fast schon flüssige Zeug. Was er noch viel mehr mag, aber nicht haben darf, sind Chips. Wenn ich nicht aufpasse, ist seine Pfote sofort in der Tüte und er angelt sich ein paar raus.
Gibt es eine lustige Geschichte zu ihm?
Da er schon ein paar Jahre bei mir lebt, gibt es eine ganze Menge lustiger Geschichten, sodass mir spontan keine einfällt. Vielleicht die Tatsache, dass er die Kamera sehr liebt und mir mitten im Dreh eines Musikvideos für den Song »Wenn ich ein Death Note hätt« auf die Schulter gesprungen ist.
Hörst du Musik oder guckst du Serien/Filme bei der Arbeit?
Es kommt immer ganz darauf an, was für einen Arbeitsschritt ich vor mir habe. Bei Layouts/Storyboards höre ich meistens Musik, bestenfalls ohne Gesang. Eine Chillout-, Relax- oder Study-Playlist eignet sich dazu perfekt :) Wenn ich vorzeichne oder inke, wechselt es ab. Manchmal sind es Serien auf Netflix, YouTube-Videos, Telefonate mit Freunden oder eben Musik (die natürlich laut mitgesungen werden muss).
Was macht dir am meisten Spaß? Wenn du eine Sache beim Zeichnen abgeben könntest und nie wieder machen müsstest, was wäre es?
Solange ich genug Abwechslung habe, macht mir eigentlich jeder Schritt Spaß. Ermüdend wird es nur, wenn ich eine Sache für eine lange Zeit machen muss.
Es gibt aber etwas, das ich super ungern mache, aber nicht darauf verzichten möchte bei meinen Zeichnungen: Glanz in den Haaren. Wenn mir das jemand abnehmen könnte, ich würde vor Freude im Dreieck springen.
Was ist dein liebster Ort in deiner schicken neuen Wohnung?
Irgendwie mag ich gerade jede Ecke in meiner Wohnung. Da ich von zu Hause arbeite, finde ich es sehr wichtig, dass ich mich hier wohlfühle und es auch eine Weile hier aushalte. Aber die wichtigsten Orte sind definitiv mein Arbeitszimmer ... oder Büro? Atelier? Das Zimmer, wo ich zeichne! – und das Wohnzimmer, wo ich meine Batterien aufladen kann. Hauptsache es ist gemütlich, geekig und BUNT. Bunt ist besonders wichtig. Ohne bunt geht nicht!
Hast du noch eine deiner ersten Zeichnungen? Was magst du besonders an ihr?
Die einzige superalte Zeichnung, die ich selber noch habe, ist ein Bild von meinem ersten eigenen Charakter »Natalie«. Wie man sehen kann, war ich als Kind ein großer Fan von Rapunzel. Da ich mit 6 beschlossen habe, dass ich mal Comiczeichnerin werden will, wenn ich groß bin, habe ich schon sehr früh eigene Figuren und Geschichten erfunden. Natalie war auch damals in »Lebensgröße« in meinem Kinderzimmer und bevor da eine neue Tapete drüberkam, konnte ich an ihr sehen, wie ich gewachsen bin. Anfangs waren wir noch gleich groß und auf einmal war ich einen Kopf größer. Verrückt.
Was ist dein Lieblingspanel aus #plüschmond?
Es gibt ziemlich viele Panel, auf die ich stolz bin. Wenn mir ein bestimmter Gesichtsausdruck oder eine Pose gut gelungen ist ... das ist nicht so einfach. Wenn ich mich aber entscheiden muss, dann ist es die Seite 26 aus Kapitel 2. Tun wir einfach so, als wäre das ein Panel, okay? XD Oder die beiden unteren Panel. Samir sieht so herzig und fröhlich aus, ganz stolz auf seinen schlechten Scherz. Und Manu, wie, denke ich, viele Zeichner, peinlich berührt, dass jemand einfach so ihre Kritzeleien anschaut und kommentiert. Irgendwie hat diese Situation was Nostalgisches für mich. Wie oft hab ich mich in der Schule schützend über meinen Block geworfen? Bestimmt drölfzigtausendmal!
Seit wann machst du Musik?
Musik mache ich eigentlich schon ewig. Nur war es nie wirklich auf professioneller Ebene und irgendwie ist mir meine Verbindung zur Musik nie wirklich bewusst gewesen. Man fängt in der Grundschule mit der Blockflöte an, entdeckt mit elf die Okarina und plötzlich ist man mit 14 in seiner ersten Rock-Band und singt auf einem Biker-Festival. Dann ist man in der Schülerband und fragt sich, warum man schon wieder ein Mikrofon in der Hand hat.
Warum Ukulele?
Kurz nachdem ich mit YouTube angefangen hatte, wollte ich Gitarre lernen, um vielleicht selbst auch Musik zu machen, anstatt immer nur Songs zu covern. Aber Gitarre lernen ist schwierig und ich hatte keine Geduld. Immerhin brauch ich ja auch Zeit zum Zeichnen! Die Ukulele ist einfach zu lernen, man kann mit den Basics schon eine Menge anstellen.
Denkst du dir lieber Songs aus oder coverst du lieber?
Songs zu covern und Songs selbst zu schreiben/zu singen sind so unterschiedliche Dinge, dass ich gar nicht weiß, was ich lieber mag. Es gibt so viele tolle Songs, die ich unbedingt singen möchte. Manche, weil sie einfach cool sind, manche, weil sie mir etwas bedeuten, und manche, weil sie eine Herausforderung sind. Ein Lied selbst zu basteln ist eine komplett andere Erfahrung. Das ist fast wie einen Manga zu zeichnen. Man nutzt seine Kreativität, man erzählt eine Geschichte und gibt dem Ganzen einen eigenen Charakter. Und es ist einfach das schönste Gefühl, wenn Leute DEINE Songs mitsingen.
Gibt es etwas, das du 2019 gekauft hast und was dich sehr glücklich gemacht hat?
Eine kleine handgefertigte Okarina von einer Freundin aus Amerika. Ich hab sie gekauft, um sie zu unterstützen und um meine Okarina-Sammlung zu erweitern. Sie klingt nicht nur hübsch (und BUNT!), sondern ist auch ein tolles Schmuckstück, das mich an eine sehr schöne Zeit und tolle Person erinnert. Normalerweise sind kleine Okarinas superlaut und tun schnell in den Ohren weh, aber irgendwie ist diese »extra leise«. Wie sie das gemacht hat, wird für mich ein ewiges Mysterium bleiben.
Gehst du gerne auf Messen?
Ich gehe unheimlich gerne auf Messen! Ich liebe die Atmosphäre, die Merch- und Künstlerstände, die Cosplayer und fast alle Menschen dort sind einfach nur super herzlich. Ich quatsche gerne mit Zuschauern/Lesern/Fans und freue mich, wenn sie etwas an meinem Stand kaufen, das sie happy macht. Worauf ich allerdings verzichten könnte – und ich hoffe das nimmt mir niemand übel –, sind Selfies bzw. generell Fotos. Vielleicht (sehr wahrscheinlich) wirke ich nicht so, aber ich bin einfach kein selbstbewusster Mensch in der Hinsicht und der Terror, auf Fotos getaggt zu werden, auf denen ich schrecklich aussehe ... Aaaahhh!!! Meine Zeichnungen sind doch viel schöner, nehmt lieber davon was von der Con mit! Aber auch wenn ich darauf verzichten könnte, ich springe gerne über meinen Schatten, wenn es mein Gegenüber glücklich macht. Und meistens sind die Bilder am Ende auch gar nicht so schlimm :P
Gibt es eine besonders spannende oder lustige Geschichte zu einer Convention?
Da ich schon seit eiiiiiinigen Jahren auf Conventions gehe, gibt es ziemlich viele coole Geschichten, die man erzählen könnte. Es ist immer ein Erlebnis, Cosplayer meiner Charaktere zu sehen. Was mich aber mal wirklich überrascht hat, war eine Gruppe, die mich gecosplayt hat. In allen Variationen, in denen ich mich selbst gezeichnet hatte. Standen plötzlich einfach alle vor mir. Eine Kissen-Sailorkriegerin, eine Kissen-Pokémontrainerin, eine Kissen-Hexe usw. Das war einfach nur verrückt.
Ah! Doch, es gibt eine Story, die ich SUPERwitzig fand. Das war auf dem CosDay. Ich war kurz draußen an der frischen Luft vor der Con (drinnen war es fürchterlich warm) und neben mir auf der Treppe war eine Gruppe Leute mit einem Ghettoblaster/einer Boombox (?), die mein Album Blumen aus Papier abgespielt und laut mitgesungen haben. Alle hatten den Rücken zu mir und haben mich nicht gesehen. Die hatten ’ne kleine Party, mit meiner Musik! Und ich stand da und hab sie beobachtet und ihnen zugehört. Es hat 2/3 der gesamten CD gebraucht, bis sie mich bemerkt haben, und die Reaktion war einfach der Hammer!
Deine liebste aktuelle Zeichnung?
Mein Beitrag für das Retro-Zine, das auf der Dokomi erschienen ist. Auf dem Bild sind zwei meiner OCs (Original Character), die ich für Melanie Schobers Manga Personal Paradise erfunden habe. Ich liebe diese Figuren (und den Manga :P) sehr und die beiden im Fashion-Style der 90er zu zeichnen hat mir unheimlich Spaß gemacht und ich finde, das Ergebnis kann sich auch sehen lassen. Außerdem ist es sehr BUNT! Und BUNT ist immer gut!
Mehr von Horrorkissen findet ihr auf ihrer Homepage www.horrorkissen.com, YouTube, Instagram oder Twitter.